Antifeminismus erkennen – Demokratie stärken in Sachsen. TolSax Konkret: Teil 2
- 02.11.2023 - 02.11.202315:00 - 18:00
Im Detail
Was ist Antifeminismus? Und wie hängt Antifeminismus mit Autoritarismus und rechten Ideologien zusammen? Im ersten Teil der TolSax Konkret am 25.10. gibt Dr. Fiona Kalkstein vom Else-Frenkel-Brunswick Institut einen Einblick in ihre Forschung und klärt grundlegende Begriffe und Phänomene aus wissenschaftlicher Perspektive. Am 02.11. vertiefen wir im zweiten Teil der TolSax konkret die Diskussion in vier parallelen Workshops und schauen auf die Praxis.
Workshop 1: Sexismus und Antifeminismus in den eigenen Strukturen bekämpfen – Impulse zur Selbstreflexion
Sexistische und antifeministische Haltungen und Verhaltensweisen begegnen uns überall: In der Stadt und auf dem Land, in unseren eigenen Strukturen und sogar in uns selbst, auch wenn wir das nicht wollen. Wenn wir uns langfristig gegen antidemokratische, rechte Angriffe und Vereinnahmung schützen und uns für eine pluralistische, emanzipatorische Gesellschaft einsetzen wollen, müssen wir uns mit Sexismus und antifeministischen Tendenzen in unseren Organisationen auseinandersetzen.
In diesem Workshop wollen wir einen Blick auf die eigenen Strukturen werfen: Wo reproduzieren wir unbewusst Machtverhältnisse, sodass Antifeminismus Raum gewinnen kann? Außerdem diskutieren wir die Möglichkeiten, unsere Initiativen, Vereine und Angebote diskriminierungssensibel zu verändern.
Zielgruppe: Aktive in zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Lust haben, die eigenen Strukturen kritisch anzuschauen und Impulse für Veränderungen mitzunehmen
Workshopleitung: Lu und Maja vom Educat Kollektiv
Workshop 2: „Feminismus oder Schlägerei“? – Verschiedene Strategien für Empowerment gegen Antifeminismus
Antifeminismus kann uns auf unterschiedliche Weise begegnen: Ob in einem bildungspolitischen Workshop antifeministische Parolen fallen oder Betroffene in Beratungssituationen von Übergriffssituationen berichten. Wir möchten mit Euch gemeinsam lernen, solche Situationen zu erkennen und zu analysieren. Wir entwerfen Handlungsstrategien, die Ihr sowohl selbst im Alltag nutzen als auch in Eurer Arbeit weitergeben könnt. Wir überlegen uns gemeinsam, wie Ihr Betroffene vor Ort und im Nachhinein gut supporten könnt. Der Workshop soll sowohl Euch in Eurer Arbeit und im Alltag empowern sowie gleichzeitig verschiedene Strategien zeigen, wie Ihr andere Menschen bestärken und ermutigen könnt, sich gegen antifeministische Handlungen zu wehren.
Zielgruppe: Politische Bildner_innen, Berater_innen und Interessierte
Workshopleitung: Wanda Protte, Aline Schmidt
Workshop 3: Antifeminismus souverän entgegentreten
Gerade durch die sozialen Medien bekommen antifeministische Positionen eine immer breiter werdende öffentliche Bühne. In diesen Workshop wollen wir gemeinsam erarbeiten, wie sich antifeministische Positionen in politischer Bildungsarbeit äußern und wie wir diesen als Pädagog_innen souverän entgegentreten können. Wir werden Situationen sammeln, in denen uns Antifeminismus in unseren Arbeitsfeldern begegnet und erörtern, welche Handlungsstrategien jeweilig sinnvoll sind. Dieses Argumentationstraining soll bestärken und den Teilnehmenden helfen, eine eigene Haltung zu antifeministischen Positionen zu entwickeln und diese in ihren Arbeitsalltag zu übertragen.
Zielgruppe: Pädagog_innen
Workshopleitung: Anne-Marie Tombrägel (sie) und Liam S. Rogall (er) vom Gerede e. V.
Workshop 4: Antifeminismus der Mitte – Wie antifeministische Verschwörungserzählungen Brücken schlagen
Antifeministische Akteur_innen gehören keinem einheitlichen politischen Umfeld an. Vielmehr ist zu beobachten, dass antifeministische Narrative Schnittmengen zwischen verschiedenen politischen Lagern bilden. Und auch auf zivilgesellschaftlicher Ebene lässt sich eine Melange an antifeministischen Akteur_innen beobachten: Von christlichen Fundamentalist_innen, bis hin zu völkisch-nationalistischen Rechtsradikalen. Auch Akteur_innen der vermeintlichen „bürgerlichen Mitte“ befeuern die Verbreitung von Antifeminismus, Queer- und Transfeindlichkeit. Rechtsradikalen Positionen wird damit der Nährboden gesät.
Folgende Fragen werden uns beschäftigen: Wer verbreitet in Deutschland antifeministische Positionen? Woran erkenne ich antifeministische Positionen wenn sie im bürgerlichen Gewand daherkommen und gibt es „Feminismus von Rechts“?
Zielgruppe: Alle Interessierten, die bereits am Vortrag vom 25.10. teilgenommen haben
Workshopleitung: Marie Künne von der Amadeu Antonio Stiftung
Anmeldung
Anmeldung bitte bis 20.10.2023 per Email mit Name, Initiative/Organisation und Workshop-Wunsch an veranstaltung@tolerantes-sachsen.de oder hier direkt anmelden.
Zielgruppe
Der Vortrag am 25. Oktober 2023 mit anschließenden Workshops am 02. November 2023 richtet sich an Vereine, Organisationen und Initiativen, sich in Sachsen für Demokratie und gegen Rassismus einsetzen. Zu den Workshops 2 und 3 sind Politische Bildner_innen und Pädagog_innen insbesondere eingeladen.
Informationen zum Datenschutz für die Anmeldung
Mit der Anmeldung überlasst Ihr dem Förderverein Tolerantes Sachsen e.V. personenbezogene Daten (wie z.B. Eure E-Mail-Adresse). Diese werden ausschließlich zum Zwecke der Bearbeitung der Anmeldung gemäß der europäischen Datenschutzverordnung (EU-DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) erhoben, verarbeitet und gespeichert. Es erfolgt keine Weitergabe dieser personenbezogenen Daten an Dritte. Ihr könnt der Nutzung Eurer Daten ohne Angabe von Gründen jederzeit schriftlich unter koordination@tolerantes-sachsen.de widersprechen.
Veranstaltungsort und technische Informationen
Die Veranstaltung findet von 15 bis 18 Uhr digital statt. Für die Teilnahme am Online-Austausch sind Computer, Internetanschluss sowie Webcam und ggf. ein Headset notwendig. Weitere technische Informationen folgen nach Anmeldung.
Antidiskriminierungsregel
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Veranstalter sind das Netzwerk Tolerantes Sachsen, vertreten durch die Sprecher_innen-Gruppe.
Diese Veranstaltung wird gefördert vom Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ und der Amadeu Antonio Stiftung.